Zahnkaries ist die am weitesten verbreitete chronische Krankheit auf der Welt; sie betrifft sowohl Kinder, Erwachsene als auch ältere Menschen und hat einen großen Einfluss auf Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Gesundheitskosten. Karies und andere Mundkrankheiten können durch einfache, erprobte und effektive Maßnahmen stark eingedämmt werden. Dennoch sind selbst so einfache Dinge wie die tägliche Mundhygiene mit Fluoridzahnpasta und die Verwendung fluoridierten Speisesalzes noch nicht überall und für jeden selbstverständlich und erreichbar.
Für die Weltorganisation der Zahnärzte FDI war dies 2007 Anlass, einen Welt-Mundgesundheits-Tag zu etablieren, der inzwischen auf den 20. März gelegt wurde. Er soll in besonderer Weise darauf aufmerksam machen, welche negativen Auswirkungen kranke Zähne auf Wohlbefinden und Gesundheit haben und mit welchen Mitteln Zähne und Mund gesund erhalten werden können. Während in den entwickelten Ländern mehr oder weniger umfangreiche zahnmedizinische Versorgungsangebote bestehen, ist in vielen unterentwickelten Ländern der überwiegende Teil der Bevölkerung ohne qualifizierte zahnärztliche Hilfe. Die Menschen leiden unter Schmerzen und Entzündungen. Die einzige, keineswegs flächendeckend verfügbare Hilfe ist in der Regel die Entfernung von kranken Zähnen und damit Zahnverlust. Durch Aufklärung und Anleitung zur Prophylaxe versuchen internationale Organisationen ebenso wie kleine Initiativen, rund um den Globus zur Verbesserung der Mundgesundheit beizutragen. Diese Aktivitäten sind sehr eng verknüpft mit der Bekämpfung von Armut und der Hebung des Bildungsniveaus in den entsprechenden Ländern.
Menschen, die viel zu wenig von den Erfolgen der Prophylaxe und der zahnärztlichen Behandlung profitieren, gibt es jedoch, trotz eines hoch entwickelten Gesundheitswesens, auch in Deutschland. Hierzu gehören in wachsender Zahl Personen, die aufgrund von hohem Alter, Krankheit und Behinderung das „normale" Versorgungsangebot nicht (mehr) in Anspruch nehmen können. Sie haben heute dank Prophylaxe mehr eigene Zähne als in früheren Jahrzehnten. Aber wenn sie diese Zähne nicht mehr selbst pflegen können, drohen anhaltende Entzündungen und Zahnverlust. Diese verschärfen bei alten und oftmals multimorbiden Menschen die bereits bestehenden chronischen Erkrankungen.
Der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ), ein zahnärztlicher Berufsverband, ruft anlässlich des Weltmundgesundheitstages einerseits zur Unterstützung von Selbsthilfe- und Aufbauaktivitäten in Ländern ohne zahnmedizinische Versorgungssysteme auf und weist andererseits auf Lücken unseres eigenen Versorgungsangebotes hin. Bei seiner Frühjahrstagung am 20.04.2013 in Frankfurt/M. zusammen mit der Vereinigung Demokratische Zahnmedizin (VDZM) will der DAZ die zahnmedizinische Versorgung pflegebedürftiger Menschen in den Fokus rücken. Am Vormittag veranstaltet er eine Fortbildung zur Alterszahnheilkunde mit Prof. Dr. Bernd Wöstmann von der Universität Gießen (es gibt 3 Fortbildungspunkte; von Zahnärzten wird eine Tagungsgebühr von 50 Euro erhoben). Am Nachmittag wird ein Podium mit Experten aus den Bereichen Zahnmedizin und Pflege verschiedene Ansätze zur Verbesserung der Mundgesundheit von zuhause oder in Senioreneinrichtungen gepflegten Menschen vorstellen und mit den Tagungsteilnehmern diskutieren. Dabei geht es, wie es der Wahlspruch für den diesjährigen Weltmundgesundheitstag vorsieht, um „Gesunde Zähne für ein gesundes Leben" – auch im Alter. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen (am Nachmittag gibt es 3 Fortbildungspunkte; die Teilnahme an der Podiumsveranstaltung ist beitragsfrei). Weitere Informationen finden Sie anbei und unter www.daz-web.de. Anmeldung beim DAZ in Troisdorf.
Dr. Celina Schätze, DAZ-Vorsitzende – Mail celina.schaetze@web.de
Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ)
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Tel. 02241/97228-75, Fax 02241/97228-79
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