Zahnärzteverband DAZ hielt in Berlin seine Jahrestagung mit Vorstandswahlen ab

Bekämpfung entzündlicher Erkrankungen erfordert fächerübergreifende Zusammenarbeit von Medizinern und Zahnmedizinern

Troisdorf, 20. Oktober 2011

Bei ihrer gemeinsamen Jahrestagung in Berlin beschäftigten sich die beiden zahnärztlichen Verbände Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) e.V. und Initiative Unabhängige Zahnärzte Berlin (IUZB) e.V. im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung mit den Zusammenhängen zwischen parodontalen Entzündungen und anderen Erkrankungen des Organismus.

Wie die Referentin, Dr. Christine Ehrhardt aus Mainz, darlegte, sind in den Industrieländern entzündliche Erkrankungen auf dem Vormarsch, die mehr oder weniger alle Organe des Körpers befallen können. Genetische Dispositionen spielen dabei eine wesentliche Rolle, erklären jedoch die dramatische Zunahme nicht. Mitverursachend sind Umweltfaktoren, die Ernährung, der persönliche Lebensstil und im Laufe des Lebens erworbene genetische Programmveränderungen.

Mit Hilfe der modernen Zytokinforschung lassen sich heute die bei wichtigen chronischen Erkrankungen wie der koronaren Herzkrankheit, der rheumatoiden Arthritis, Diabetes mellitus, Morbus Crohn usw. in den einzelnen Zellen stattfindenden Veränderungen näher beleuchten. Bei Überforderung der körpereigenen Abwehr durch eine zunächst lokal begrenzte Entzündung, z.B. eine Parodontitis, werden Entzündungsmediatoren auch in andere Regionen des Körpers transportiert. Umgekehrt manifestieren sich krankhafte Stoffwechselveränderungen, z.B. bei Diabetes, auch im oralen Bereich. Die Ausheilung und Vermeidung der in der Bevölkerung weit verbreiteten Parodontitis (und zunehmend Periimplantitis) kann nach neueren Studien einen großen Beitrag zur Bekämpfung/Linderung dieser und anderer Volkskrankheiten leisten. Der Beitrag kann teilweise die gleiche Größenordnung erreichen wie manche direkt an den betroffenen Organsystemen angreifenden Therapien.

Für die Zahnärzte zeigte die Veranstaltung mit Frau Dr. Ehrhardt die Wichtigkeit ständiger Fortbildung auch über den zahnärztlichen Tellerrand hinaus, für die Ärzteschaft insgesamt unterstrich sie die Notwendigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit.

Im Rahmen der Tagung am 08./09.10.2011 in Berlin führte der DAZ auch seine Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahlen durch. Der alte Vorstand wurde unverändert im Amt bestätigt. Vorsitzende ist weiterhin die niedergelassene Zahnärztin Dr. Celina Schätze aus Berlin. Ihr zur Seite stehen als Stellvertreter wie in den vergangenen Jahren Dr. Kai Müller aus Wörthsee (Obb.), Dr. Peter Nachtweh aus Berlin, Dr. Manfred Hillmer aus Schenefeld (SH) und Winnetou Kampmann aus Berlin; Kassierer ist nach wie vor Zahnarzt Steffen Schmidt aus Leipzig. Schwerpunkt der fachlichen und berufspolitischen Berichte und Diskussionen bei der Hauptversammlung war der Erhalt einer guten Basisversorgung für alle Patienten, auch im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung.

Dr. Celina Schätze, DAZ-Vorsitzende
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Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) e.V.

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