Am Beginn des diesjährigen Deutschen Zahnärztetages stand ein kurzer „Stimmungsfilm“ aus der Herstellung des Quintessenz Verlages, der als Mitveranstalter auftritt.
In diesem Film wurde eine futuristische Dentalwelt in riesigen Räumen unter goldenem Stuck präsentiert. In ihr bewegen sich – von Musik getragen – nur entspannte, zeitgeistig gestylte Menschen hin zu einem Schluss mit Liebe und schwebendem Glück.
Wie können die verantwortlichen Körperschaften und die wissenschaftliche Dachgesellschaft der Zahnmedizin diesen Auftakt zu einer Veranstaltung dulden, die Standortbestimmung der deutschen Zahnheilkunde für die Zahnärzteschaft selbst und für die Wahrnehmung in der Gesellschaft sein soll. In den Reden von Funktionären und auch in einigen kleineren Vortragsforen wird die Einbettung in die Medizin hervorgehoben, die ethische Verantwortung der Zahnärzte betont und vor dem Abdriften in Wellness und Wunscherfüllung gewarnt. Dazu steht der genannte Film in eklatantem Widerspruch.
Entweder gibt es unter den verantwortlichen Zahnärzten eine heimliche Sympathie für das kommerzielle Abheben von der medizinischen Ebene oder aber man gewährt dem geldgebenden Verlag jeden gewünschten Freiraum. Hoffentlich war es bei den Verantwortlichen nur Unaufmerksamkeit im Vorfeld, sodass es zu keiner Wiederholung dieser Peinlichkeit kommen wird.