Bei der Frühjahrstagung der Zahnärzteverbände Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) und Vereinigung Demokratische Zahnmedizin (VDZM) geht es am 25.04.2009 in Frankfurt/Main um die Reform der privaten Gebührenordnung GOZ und um Fortbildung zum Thema Parodontalerkrankungen.
Die Reform der 1988 in Kraft getretenen GOZ entwickelt sich zur unendlichen Geschichte. Nach mehreren erfolglosen Anläufen präsentierte das zuständige Bundesgesundheitsministerium im Oktober 2008 einen neuen Entwurf, der nach Ansicht des Verordnungsgebers den Zahnärzten eine Gebührenerhöhung von 10% bringen soll, deshalb auch von den Privatversicherern und Beihilfeträgern sehr kritisch kommentiert, von großen Teilen der Zahnärzteschaft jedoch wegen zu geringer Verbesserungen abgelehnt wird. Die Zahnärzte können keine 10% Steigerung durch zusätzliche neue Leistungen erkennen, da ihres Erachtens diese Leistungen bereits jetzt – über Analog-Positionen berechnet – im Abrechnungsvolumen enthalten sind. Beide Seiten kommen bei der Ermittlung der finanziellen Effekte der neuen Gebührenordnung auf völlig konträre Ergebnisse. Derzeit ist ungewiss, ob die neue GOZ wirklich noch wie ursprünglich angekündigt im Sommer in Kraft treten kann oder eine Verschiebung bis nach der Bundestagswahl erfolgt.
DAZ und VDZM wollen sich in jedem Fall ein genaues Bild von dem bisher Geplanten und möglichen Alternativen machen. Beim gesundheitspolitischen Vormittag im Rahmen ihrer traditionellen Frankfurter Tagung wird Dr. Michael Dalhoff, im Bundesgesundheitsministerium zuständig für „Gesundheitsversorgung und Krankenhauswesen" und für die GOZ, das Konzept des Ministeriums und die bisherigen Beratungsergebnisse darstellen. Die Teilnehmer haben Gelegenheit, ihn mit Fragen und Alternativvorschlägen aus zahnärztlicher Sicht zu konfrontieren. Dabei dürfte Grundsätzliches zur Sprache kommen wie die Aufgabe einer privaten Gebührenordnung, das Verhältnis zwischen der gesetzlichen und der privaten Gebührenordnung, die divergierenden Interessen der verschiedenen Beteiligten von den zahnärztlichen Leistungserbringern über die gesetzlich und privat versicherten bzw. zusatzversicherten Patienten, private Krankenversicherungen, Beihilfeträger in Bund, Ländern und Gemeinden bis hin zum Verordnungsgeber. Es wird aber auch um den konkreten Verordnungsentwurf gehen – um Details zur Vergütungshöhe ebenso wie um strukturelle Veränderungen. Interessant dürfte auch die Diskussion über die geplante Öffnungsklausel werden, die privaten Versicherungen den Abschluss selektiver Verträge mit Zahnärzten und Zahnarztgruppen ermöglichen soll und bisher zu sehr kontroversen Reaktionen führt.
Alle Interessierten sind herzlich zu der gesamten Tagung im Bürgerhaus Frankfurt-Bornheim, Arnsburger Str. 24, eingeladen. Nach dem gesundheitspolitischen Vormittag zum Thema GOZ (10.00-13.00 Uhr) folgt am Nachmittag (14.00-18.00 Uhr) eine Fortbildung mit Privat-Dozent Dr. Gregor Petersilka, Würzburg, zur modernen Parodontitistherapie. Für jede der beiden Veranstaltungen erhalten Zahnärzte drei Fortbildungspunkte.
Weitere Infos und Anmeldung:
Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) e.V.
Irmgard Berger-Orsag
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