"Der Patient im Mittelpunkt" ist das Motto des neuen ‚Projekts Qualitätssicherung', das der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) nunmehr offiziell gestartet hat. Die Auftaktveranstaltung am 28.Februar 2004 in Berlin mit reger zahnärztlicher Beteiligung war zugleich die Vollversammlung der Gründungsmitglieder, aus deren Mitte die Projektleitung gewählt wurde.
Auf einer Pressekonferenz wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt: Es handelt sich um eine Initiative von niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzten, die über eine Selbstverpflichtung der Teilnehmer in Bezug auf fachliche und ethische Grundsätze Impulse für eine Reorientierung der Zahnärzteschaft auf kontrollierte Behandlungsqualität und den tatsächlichen Behandlungsbedarf des Patienten geben möchte. Diese Ausrichtung soll verloren gegangenes Vertrauen der Öffentlichkeit wieder herstellen und deutlichen Abstand nehmen von der Merkantilisierung der Zahnheilkunde, die zunehmend das Bild bestimmt. Ein kurzer Streifzug durch die Geschichte des Verbandes zeigte auf, dass der DAZ sich schon seit fast 25 Jahren auf verschiedensten Ebenen für Prophylaxe, Qualitätssicherung und eine soziale Zahnheilkunde engagiert hat, um diese Bemühungen nunmehr in seinem Projekt zu bündeln.
Kernstück des Projektes ist eine kontinuierliche und systematische Befragung der Patienten in den teilnehmenden Praxen mit Hilfe von Fragebögen, die zentral ausgewertet werden. Die Ergebnisse ermöglichen die Identifizierung von Stärken und Schwächen und eine entsprechende Weiterentwicklung der Arbeitsweise und des Angebotes einer Praxis. Bei nachgewiesener Treue zu den Projektgrundsätzen erhält die Praxis das Qualitäts-Logo des Projektes.
Weitere Bestandteile des Projektes sind systematische praxisbezogene Fortbildung, Zusagen verlängerter Haltbarkeiten zahnärztlicher Arbeiten, Beratungsangebote für die beteiligten Zahnärzte und ein Servicetelefon für Patienten.
Bei der Versammlung wurde eine fünfköpfige Projekt-Leitung gewählt, bestehend aus Dr. Eberhard Riedel aus München, der für die Öffentlichkeitsarbeit und Weiterentwicklung des Projektes zuständig sein wird, Dr. Peter Nachtweh aus Berlin, der die Verwaltung und Mitgliederbetreuung übernimmt, Dr. Celina Schätze aus Berlin, die das Service-Telefon organisiert, sowie Steffen Schmidt aus Leipzig und Dr. Ulrich Zibelius aus Lemgo. Das Leitungs-gremium richtet eine Reihe von Arbeitsgruppen ein, für die bereits zahlreiche Zahnärztinnen und Zahnärzte ihre Mitarbeit zugesagt haben. Zusätzlich werden die Geschäftsführerin des DAZ, Irmgard Berger-Orsag, sowie der langjährige Hauptgeschäftsführer der KZV Tübingen, Horst Cox, ihre Erfahrungen in die Projektarbeit einbringen. Bereits in den nächsten Wochen werden die Patientenbefragungen beginnen; der Einstieg ins Projekt ist fortlaufend möglich.
Der Vorsitzende des DAZ, Dr. Eberhard Riedel, betonte bei der Auftaktveranstaltung, dass das Projekt keineswegs auf den DAZ beschränkt bleiben soll. Es ist auf möglichst breite Akzeptanz ausgerichtet und steht allen niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzten offen. Kontaktadresse für Interessierte ist die Kölner DAZ-Geschäftsstelle.