Eine Qualitätsoffensive mit dem Motto "Der Patient im Mittelpunkt!" ist die Antwort des Deutschen Arbeitskreises für Zahnheilkunde (DAZ) auf die aktuellen Probleme und Verunsicherungen, vor die Patienten und Zahnärzte gleichermaßen gestellt sind. Im Zeitalter von Pra-xisgebühr und schrumpfenden Kassenleistungen, gekennzeichnet durch wachsende Zuzahlungsver-pflichtungen für die Patienten bei stetig undurchsichtiger werdendem Paragrafendickicht, droht die Quali-tät der (zahn)-medizinischen Versorgung weiteren Schaden zu nehmen. Die aus den Finanznöten im Gesundheitswesen resultierenden Eingriffe werden auch das Miteinander von Ärzten und Zahnärzten auf der einen und Krankenkassen auf der anderen Seite beeinflussen. Hierbei wird es für die Kassen immer wichti-ger, Verträge vermehrt mit Ärzten und Zahnärzten zu schließen, die besondere Qualitätszusagen machen. Der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde verfällt in dieser Situation nicht in Resignation oder belässt es bei politischen Protestaktionen, sondern ist vielmehr bestrebt, die Problematik konstruktiv aufzugrei-fen. Um verloren gegangenes Vertrauen in die zahnmedizinische Versorgung wiederherzustellen, lautet die Devise vielmehr: jetzt erst recht! Schon vor der Verabschiedung der Reform haben Mitglieder des seit mehr als zwei Jahrzehnten in Sachen Qualitätssicherung engagierten zahnärztlichen Verbandes Konzepte dafür entwickelt, wie Zahnärzte freiwillig und selbstbestimmt für eine verbesserte Betreuung ihrer Patienten sorgen können. Mit einer Auftaktveranstaltung am 28.02.2004 in Berlin will nun der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde sein Projekt Qualitätssicherung starten. Es wendet sich mit einer Reihe praxisgerechter Qualitätssicherungsmaßnahmen an niedergelassene Zahnärztinnen und Zahnärzte innerhalb und außerhalb des Verbandes. Grundlage des DAZ-Konzeptes ist ein Katalog von Selbstverpflichtungen, zu deren Einhaltung sich die am Projekt teilnehmenden Mediziner bereit erklären. Dabei geht es sowohl um die bestmögliche fachliche Betreuung des Patienten als auch um die Ausrichtung der Therapie am objektiven und subjek-tiven Bedarf des Patienten – was durchaus nicht selbstverständlich ist in einer Zeit, in der die Suche nach zusätzlichen privaten Abrechnungsmöglichkeiten immer häufiger die Therapieauswahl beeinflusst. Wer den Anspruch erhebt, eine besondere Qualität zu realisieren, muss sich auch der Überprüfung stel-len. Als Kontrollinstanz fungiert in dem DAZ-Konzept der Patient, also derjenige, der ein ganz ele-mentares Interesse an guter zahnärztlicher Arbeit hat und zugleich als Betroffener aus eigener Erfah-rung urteilen kann. Durch permanente Befragung der Patienten einer Praxis erhalten der Zahnarzt und sein Team eine Rückmeldung über ihre Arbeit. Eventuelle Schwachstellen können aufgedeckt und behoben werden, u.a. durch kollegiale Beratung und gezielte Fortbildung. Den Patienten der teil-nehmenden Praxen entstehen für diesen besonderen Service keine zusätzlichen Kosten. Das Service-Telefon des Projektes steht sowohl Patienten als auch Zahnärzten zur Verfügung. Wenn eine Zahnarztpraxis ihre Orientierung an dem Verpflichtungskatalog u.a. durch die regelmäßig durchgeführten Patientenbefragungen nachgewiesen hat, erhält sie das Qualitäts-Logo des Projektes und kann sich damit als Teilnehmer des Projektes ausweisen. Dieses Projekt ist besonders aktuell in einer Zeit, in der die Gesetzliche Krankenversicherung und die zahnärztliche Versorgung ständigen und zum Teil willkürlich erscheinenden Veränderungen ausgesetzt sind. Unabhängig von der aktuellen Entwicklung der Versorgungslandschaft ist es richtig, die ärztlich-ethische Verantwortung zu betonen und den Patienten in den Mittelpunkt zu stellen. Zu der Auftaktveranstaltung am 28.02.2004, 14 Uhr, sind alle interessierten Zahnärztinnen und Zahn-ärzte sowie Vertreter der Presse herzlich eingeladen ins Ramada Hotel, Chausseestr.118, Berlin-Mitte, Tel. 030/278755-0.
Infos und Anmeldung: Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) Belfortstr. 9, 50668 Köln Tel. 0221/97300545, Fax 0221/7391239