Veränderungen im Gesundheitswesen:

DAZ-VDZM-Frühjahrstagung diskutiert wettbewerbliche Strukturen in der zahnmedizinischen Versorgung

Köln, 13. April 2006

Bei der nächsten Gesundheitsreform sollen korporatistisch-kollektivvertragliche Strukturen weiter zu Gunsten wettbewerbliche Organisations- und Vertragsformen zurückgedrängt werden – Grund für die Zahnärzteverbände Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) und Vereinigung Demokratische Zahnmedizin (VDZM), sich bei ihrer Frühjahrstagung am 6. Mai 2006 mit neuartigen Vertragsstrukturen, insbesondere mit Integrierten Versorgungsmodellen, auseinander zu setzen.

Noch werden von Unions- und SPD-Politikern recht unterschiedliche Vorschläge für die nächste Gesundheitsreform an die Öffentlichkeit getragen und in wenigen Tagen von andersartigen Meldungen überholt. Insbesondere für die grundlegende Umorganisation der Einnahmenseite der Gesetzlichen Krankenversicherung gibt es noch kein abgestimmtes Konzept. Konsens besteht jedoch, auch über das Regierungslager hinweg, darüber, dass der bereits seit den 90er Jahren eingeschlagene Kurs der Einführung und Stärkung wettbewerbliche Elemente im Gesundheitswesen fortgesetzt werden soll.

Noch unter rot-grüner Führung wurden 2004 zwecks besserer Vernetzung bisher getrennter Sektoren, aber auch zur Förderung von Qualitätsanstrengungen durch miteinander konkurrierende Modelle, neue Regelungen für fachübergreifende Integrierte Versorgungsangebote geschaffen, die ohne zwischengeschaltete ärztliche oder zahnärztliche Körperschaften funktionieren. Inzwischen entstand in Bayern mit Beteiligung der AOK ein Integrationsprojekt, das erstmals Zahnärzte zentral einbindet – neben Ärzten verschiedener Fachrichtungen, neben klinischen Einrichtungen und nichtärztlichen Fachleuten wie Physiotherapeuten. Um sich aus erster Hand über das neue Angebot, das derzeit eine Pilotphase durchmacht, zu informieren, haben DAZ und VDZM den Vorstandsvorsitzenden der Bayerischen AOK, Dr. Helmut PLATZER, zu ihrer Frühjahrstagung nach Frankfurt eingeladen.

Auf zahnärztlicher Seite gibt es zum Teil Vorbehalte gegen Vertragsformen, die in Konkurrenz zu den Kollektiv-verträgen treten. Um die hier bestehenden Bedenken und mögliche Gefahren für die Entwicklung der vertragszahn-ärztlichen Versorgung zu thematisieren, laden die Veranstalter im Anschluss an den Einführungsvortrag des AOK-Chefs zu einer Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung ein, bei der neben Dr. Platzer auch der Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hessen, Dr. Ulf UTECH, auf dem Podium Platz nehmen und die neuen Vertragsformen aus der Sicht der Körperschaften bewerten wird.

Die schon im Gang befindlichen und geplanten Umstrukturierungen im Gesundheitswesen machen vor dem zahn-medizinischen Sektor nicht Halt. Insofern empfiehlt es sich für alle Zahnärzte, sich frühzeitig mit den neuen Strukturen zu beschäftigen, Einfluss auf die Entwicklung zu nehmen und so entscheidende Bedingungen – z.B. im Bereich der Qualitätssicherung – selbst zu gestalten.

Alle Interessierten sind herzlich zum Gesundheitspolitischen Vormittag am 06.05.2006 mit Dr.PLATZER und Dr. UTECH eingeladen. Am Nachmittag folgt von 14.00 bis 18.00 Uhr eine Fortbildungsveranstaltung mit Prof. Dr. Ulrich T. EGLE von der Psychosomatischen Fachklinik Kinzigtal zum Thema „Schmerz und Stress – Konsequenzen neurobiologischer Erkenntnisse für den zahnärztlichen Alltag".

Zeit:
Samstag, 06. Mai 2006, 10.00 bis 13.00 Uhr (Dr. Platzer, Dr. Utech), 14.00 bis 18.00 Uhr (Prof. Egle)
Ort: Bürgerhaus Bornheim, Arnsburger Str. 24, 60385 Frankfurt-Bornheim

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