Wann kommt die Strukturreform in der Zahnmedizin?

DAZ diskutiert Zukunftsperspektiven bei Tagung am 6.5.2000

18. April 2000

Mit ihrer Gesundheitsreform 2000 versprach die rot-grüne Regierung im Bereich der Zahnmedizin wichtige Fortschritte: mehr Prophylaxe, mehr Zahnerhaltung, mehr Qualitätssicherung, mehr Patientenschutz usw. Damit dies nicht nur Theorie bleibt, müssen – wie vom Gesetzgeber mit Fristsetzung vorgeschrieben – der Leistungskatalog für gesetzlich Versicherte (BEMA) modernisiert und die Vergütungen angepasst werden. Hierfür sind die Veränderungen im Leistungsgeschehen zu untersuchen und zu berücksichtigen und nicht nur das Bestehende fortzuschreiben. Der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) im NAV-Virchowbund, ein zahnärztlicher Berufs-verband, schlägt ein mehrstufiges Vorgehen vor:

– zunächst unter Beteiligung von Wissenschaftlern und Praktikern eine Neubeschreibung der modernen Zahnmedizin vorzunehmen,

– mit Hilfe einer Modellpraxis und unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Kriterien auf wissenschaftlicher Basis neue Leistungs-Bewertungen zu ermitteln,

– erst im dritten Schritt zu entscheiden, welche der bewährten zahnärztlichen Leistungen von der Gesetzlichen Krankenversicherung ganz oder teilweise finanziert werden sollen. Leistungs-Bewertung und Leistungs-Finanzierung sind zu trennen.

Bei seiner Frühjahrstagung in Frankfurt am 6.5.2000, organisiert zusammen mit der Vereinigung Demokratische Zahnmedizin, wird der DAZ seine Vorstellungen zur BEMA-Reform zur Diskussion stellen und sie in die gesundheitspolitische Gesamtentwicklung einordnen. Den Einstieg bietet am Vormittag des 6.5.2000 Frank Erdmann, stellvertretender Chefredakteur der Ärzte-Zeitung, mit einer Skizze der aktuellen Lage und Ausführungen zu den Entwicklungs-möglichkeiten des deutschen Gesundheitswesens. Dabei wird sich, allen so genannten Struktur-Reformen der letzten Jahre zum Trotz, bald die Frage stellen: "Wann kommt die (wirkliche) Strukturreform im Gesundheitswesen?".

Am Nachmittag des 6.5.2000 steht fachliche Fortbildung auf dem Programm. Dr. Claudia Barthel von der Charité Berlin gibt einen Überblick über moderne endodontische Methoden und Materialien und Anregungen für den praktisch tätigen Zahnarzt. Zugleich illustriert sie den Fortschritt in diesem Teilbereich zahnärztlicher Behandlung und seine Bedeutung für die Zahnerhaltung. Mit Blick auf den Vormittag wird sicher auch die Frage auftauchen, welchen Stellenwert wichtige Leistungen wie z.B. Wurzelkanalbehandlungen im neuen BEMA erhalten und wer zukünftig den Aufwand bezahlt.

Alle Interessierten sind herzlich zur Frankfurter Tagung eingeladen. Programmfaltblatt anfordern und anmelden bei:

Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) im NAV-Virchowbund,
Belfortstr. 9,
50668 Köln
Tel. 0221/973005-45,
Fax 0221/7391239
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