An jedem Zahn hängt auch ein Mensch –

Zahnärzteverband DAZ betont die Wichtigkeit von Fortbildung und Kooperation für den Umgang mit psychosomatischen Erkrankungen

Köln, 9. Oktober 2009

Anlässlich des Internationalen Tages der seelischen Gesundheit am 10. Oktober möchte der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ), ein zahnärztlicher Berufsverband, ins Bewusstsein rücken, dass für die erfolgreiche Behandlung von Zahn- und Munderkrankungen die Beachtung der Psyche der Patienten von großer, oftmals sogar von Ausschlag gebender Bedeutung ist. Um Zahnärzte hierfür zu sensibilisieren und für den Umgang mit den seelischen Problemen ihrer Patienten zu qualifizieren, bietet der DAZ am 24. April 2010 in Frankfurt eine Fortbildung mit Privat-Dozentin Dr. Anne Wolowski von der Universität Münster an.

Psychische Erkrankungen, allen voran Angsterkrankungen, Depressionen, Burnout sowie Suchterkrankungen, zählen zu den häufigsten Erkrankungen in unserer Gesellschaft und schränken nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Familien ein sondern belasten mit ansteigenden Arbeitsausfallzeiten auch die sozialen Sicherungssysteme.

Die Wechselwirkungen zwischen seelischen Störungen und oralen Erkrankungen sind vielfältig. Hier hat sich inzwischen ein interdisziplinäres Forschungs- und Arbeitsfeld entwickelt, bei dem es u.a. um folgende Themenkomplexe geht:

* chronische Schmerzzustände – Differenzierung zwischen zahnmedizinischen und psychosomatischen Ursachen, * Prothesenunverträglichkeit – nicht immer ist die Prothese schuld, * Angstpatienten in der Zahnarztpraxis, * Kommunikationsprobleme zwischen Zahnarzt und Patient, * veränderte Wahrnehmung des oralen Bereiches auf dem Hintergrund einer psychopathologischen Entwicklung usw.

Durch spezielle diagnostische Maßnahmen muss zwischen somatischen und nicht-somatischen Ursachen unterschieden werden, um die Therapie entsprechend ausrichten und den Patienten ggf. auch überweisen zu können. Oftmals ist die Hinzuziehung von Fachkollegen aus dem ärztlichen Bereich bzw. die Beteiligung von Psychologen oder Psychotherapeuten angezeigt. Für den Zahnarzt empfiehlt sich die Aneignung geeigneter Gesprächsführungstechniken.

Keine einzelne Fachrichtung der Medizin wird von so vielen Menschen in Anspruch genommen wie die Zahnmedizin. Von daher sind Zahnärzte auch frühzeitig mit seelischen Störungen und Erkrankungen konfrontiert und können eine wichtige Rolle bei der Weiterleitung der Patienten zu einer geeigneten Therapie spielen. Bei Fortbildungen wie der vom DAZ und von der Vereinigung Demokratische Zahnmedizin angebotenen erhalten Zahnmediziner das Rüstzeug dafür. Die Fach-Veranstaltung am 24.04.2010 in Frankfurt unter dem Thema  "Grenzgang Psyche – Erkennung von und Umgang mit psychosomatischen Erkrankungen in der zahnärztlichen Praxis" mit Dr. Anne Wolowski, Leiterin des Bereiches Psychosomatik und Psychopathologie in der Zahnheilkunde an der Universität Münster, bietet Information und Möglichkeit zum kollegialen Austausch über das wichtige Thema. Näheres zu der Tagung erfahren Sie hier und über die DAZ-Geschäftsstelle.

Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) e.V.
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