Zahnärzteverbände DAZ und VDZM laden ein zu Frühjahrsfortbildung über neue Vertragsstrukturen und neue Erkenntnisse der Schmerzforschung

Köln, 17. März 2006

Mit diesen zwei Hauptthemen wartet die diesjährige Frankfurter Frühjahrstagung der zahnärztlichen Verbände Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) und Vereinigung Demokratische Zahnmedizin (VDZM) am 6. Mai auf. Das deutsche Gesundheitswesen steht vor grundlegenden Wandlungen. Als einer der Auswege aus der Krise, ver-ursacht durch stagnierende Beitragseinnahmen und steigende Leistungsausgaben, gelten wettbewerbliche Struktu-ren, die bereits jetzt genutzt werden und auch vor den Leistungsangeboten von Ärzten und Zahnärzten nicht Halt machen. Im zahnmedizinischen Sektor hat sich die AOK Bayern am weitesten vorgewagt. Sie beteiligt sich an ei-nem neuartigen Integrierten Versorgungsprojekt, das derzeit in einer Pilotphase in Bayern anläuft. Dr. Helmut Platzer, Vorstandsvorsitzender der AOK Bayern, wird in seinem Vortrag „Chancen und Risiken der Integrierten Versorgung und anderer neuer Versorgungsstrukturen aus der Sicht der gesetzlichen Krankenversiche-rung" auf die allgemeinen Rahmenbedingungen der Integrierten Versorgung eingehen und ausführlich den Ende 2005 abgeschlossenen Integrations-Vertrag „Claridentis" mit seinen Integrationselementen, Versorgungsketten und Qualitätsanforderungen darstellen. Die an dieser Integrierten Versorgung teilnehmenden Zahnmediziner rechnen sämtliche Leistungen für AOK-Versicherte nicht mehr über die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV), sondern – unter Wahrung des post_datenschutzes – über eine Managementgesellschaft ab. Die vertragszahnärztlichen Bestandteile der Vergütung werden auf die Gesamtvergütung angerechnet. Die Claridentis-Partnerzahnärzte verpflichten sich zur Einhal-tung besonderer Qualitätskriterien und erhalten dafür eine (nicht dem KZV-Budget entnommene) gesonderte Vergütung. Weitere Themen des Vortrags werden die vom Gesetzgeber geplanten Reformen im zahnärztlichen Bereich und Änderun-gen des Vertragsrechts sein. Nach einem aktuellen Eckpunktepapier aus dem Bundesgesundheitsministerium ist eine Ver-längerung der Anschubfinanzierung der Integrierten Versorgung bis zum 01.01.2008 vorgesehen. Außerdem sind Novellie-rungen im Zulassungsrecht und Erleichterungen für interdisziplinäre Medizinische Versorgungszentren geplant. Auf den Vortrag des AOK-Chefs folgt eine Podiumsdiskussion, bei der das Für und Wider neuer Vertragstrukturen und mögliche Gefahren für die Selbstverwaltung beleuchtet werden sollen. Neben Dr. Platzer und je einem Vertre-ter von DAZ und VDZM wird als hochrangiger Vertreter der KZV-Seite Dr. Ulf Utech, Vorsitzender der KZV Hessen, auf dem Podium mitdiskutieren. Zu erwarten ist eine spannende und kontroverse Auseinandersetzung unter lebhafter Beteiligung des Publikums. Am Nachmittag stellt Prof. Dr. Ulrich Egle, ärztlicher Direktor der Fachklinik für Psychosomatische und Psycho-therapeutische Medizin Kinzigtal, neuere Ergebnisse der Schmerzforschung vor und zieht die „Konsequenzen neu-robiologischer Erkenntnisse für den zahnärztlichen Alltag". Der Blick über den Tellerrand der Zahnmedizin soll dem Zahnarzt ein besseres Verständnis komplexer Krankheitsbilder mit psychosomatischen Anteilen vermitteln und die Zusammenarbeit mit ärztlichen Kollegen erleichtern. Die Vormittagsveranstaltung ist beitragsfrei; für den Nachmittag werden Tagungsbeiträge von 10 bis 40 Euro erho-ben. Bei beiden Veranstaltungen gibt es je drei Fortbildungspunkte. Alle Interessierten sind am 06.05.2006 von 10-13 Uhr sowie 14-18 Uhr herzlich eingeladen ins Bürgerhaus Frankfurt-Bornheim, Arnsburger Str. 24, 60385 Frank-furt/Main, Tel 069/943403. Weiteres erfahren Sie unter: Information und Anmeldung Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) Belfortstr. 9, 50668 Köln, Tel 0221/973005-45, Fax 0221/7391239

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