Endet die Gesundheitsreform in einer Einheitsversicherung?

Zahnärzte diskutieren bei DAZ-VDZM-Tagung in Frankfurt mit Vertretern von privater und gesetzlicher Krankenversicherung

Köln, 9. April 2008

Unter der Fragestellung „Kommt die Einheitsversicherung mit privater Zuzahlung?" laden die Zahnärzteverbände Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) und die Vereinigung Demokratische Zahnmedizin (VDZM) für Samstag, den 26.04.2008, zu einem gesundheitspolitischen Vormittag ein.

In diesen Tagen wird die Kritik am geplanten Gesundheitsfonds immer lauter, nachdem bereits der Beirat des Bundesversicherungsamtes von seiner zur Vorbereitung der Neuregelung erforderlichen Aufgabenstellung mangels Lösbarkeit zurückgetreten ist und eine zweite Wissenschaftlergruppe den geplanten Ausgleich zwischen den Bundesländern als nicht umsetzbar bewertet hat. Gleichzeitig hat die Mehrheit der Privaten Krankenversicherungsunternehmen (PKV) zum Sturm auf die Reform geblasen und Klage gegen das Gesetz beim Bundesverfassungsgericht eingereicht.

Tatsächlich stehen gerade diejenigen Passagen der letzten Reform, die wichtige strukturelle Änderungen einläuten sollten, auf wackeligen Füßen. In dieser Situation dürfte die gesundheitspolitische Veranstaltung am 26.04.2008 in Frankfurt im Bürgerhaus Gallus, die sich nicht nur an Zahnärzte sondern an alle gesundheitspolitisch Interessierten wendet, besonders spannend werden.

Als Vertreter der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird Prof. Dr. Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Angestellten Kasse (DAK), die Position der GKV zum Gesundheitsfonds, zur Veränderung des Verhältnisses zwischen GKV und PKV sowie zu den Konsequenzen des neuen Systems für die Versicherten und die Ärzte und Zahnärzte darlegen. Dr. Frank Schulze Ehring vom PKV-Verband wird insbesondere die Reformbestimmungen unter die Lupe nehmen, durch die massiv in die Geschäfte der PKV eingegriffen wird – wie z.B. durch den vorgeschriebenen Basistarif bei den Privatkassen oder die neuen Freiheiten der GKV-Kassen, Zusatztarife anzubieten. Das Gesetz bewirkt eine Angleichung von PKV- und GKV-System, ohne dass allerdings dadurch eines der grundlegenden Probleme gelöst würde.

Nach den Einstiegsvorträgen der beiden Referenten ist das Auditorium zum Mitdiskutieren aufgefordert. Am Nachmittag wird die Tagung mit einer zahnmedizinischen Fachfortbildung zur Okklusionsschienentherapie mit Priv.-Doz. Dr. Peter Ottl von der Universität Frankfurt fortgesetzt.

Für beide Veranstaltungen können teilnehmende Zahnärzte Fortbildungspunkte erhalten. Weitere Informa­tionen gibt es im Tagungsflyer.

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