DAZ e.V. berichtet von der Frühjahrsveranstaltung 2025

DAZ e.V. berichtet von der Frühjahrsveranstaltung 2025

Berlin, 28. März 2025

Auf der diesjährigen Frühjahrstagung vom Deutschem Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) und der Gruppe BUZ-2-0 wurde über das Berliner Hilfswerk Zahnmedizin (BHZ) und speziell über das Projekt „Gesunder Mund“ berichtet. Dieses Projekt wird punktuell auch vom DAZ finanziell und personell unterstützt.

Ein Teammitglied des Projektes, die Zahnärztin Erny Grundmann aus Berlin, referierte zum Thema „Prophylaxe für Menschen mit Behinderung – wie kann das funktionieren?“.

Frau Grundmann engagiert sich mit anderen seit 10 Jahren in dem Projekt „Gesunder Mund“ des BHZ. Hierbei handelt es sich um aufsuchende Gruppenprophylaxe in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung. Die Mundhygieneaufklärung muss sich sehr individuell auf die Bedürfnisse der besonderen Probanden einstellen – in Sprache, im Auftreten, in konkret auf das Individuum zugeschnittenen Anleitungsprogrammen. Die vorgetragenen Informationen und Tipps werden nicht nur auf die Bewohner der Einrichtungen beschränkt, sondern auch an das betreuende Personal gerichtet. Es wurden verschiedene Beispiele vorgeführt, die von großem Einfühlungsvermögen, Einsatzfreude und viel konzeptioneller Vorarbeit zeugen. Die Besuche der Teams, die aus einer Zahnärztin /einem Zahnarzt und einer unterstützenden zahnärztlichen Fachangestellten bestehen, sind inzwischen etabliert und nachgefragt. Die Besuche der Wohngemeinschaften werden im regelmäßigen Turnus wiederholt.

Da es in der GKV keine Strukturen für die Individual-Prophylaxe bei Erwachsenen gibt, ist die Versorgung von behinderten Erwachsenen auch nicht gegeben, was ein besonderes Manko ist. Hier ist der Bedarf grundsätzlich höher und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit meist besonders gering. Diese Personengruppe ist auf ehrenamtlichen Einsatz und Spendenfinanzierung angewiesen.

Der DAZ hat sich immer für einen breiten Zugang zur Zahnheilkunde eingesetzt. Prophylaxe für alle und Prophylaxebewusstsein bei allen sind dafür essentiell. Das ist nicht sichergestellt, speziell nicht für besonders vulnerable Gruppen. Die neueste DMS-Studie hat wieder gezeigt, dass Karies eine Erkrankung ist, die nicht in allen Gruppen der Gesellschaft gleich verbreitet ist. Auch in dem hier besonders auffälligen Bereich der Kinder, die von den normalen Programmen nicht erreicht werden, versuchen einige hoch engagierte Menschen, mit nicht öffentlichen Mitteln Verbesserungen zu erreichen. Wie in vielen anderen Nischen des Systems. Der öffentliche Gesundheitsdienst hätte hier einen überaus wichtigen Aufgabenbereich auszufüllen.

Ohne den überobligatorischen Einsatz von vielen Leuten wären die Versorgungslücken noch größer. Wir wollen ein Versorgungsangebot, das kein Heldentum braucht.