Seit Jahren ist das Gesundheitwesen eine Dauer-Baustelle. In der Zahnmedizin soll es ab 2002 wichtige Neuerungen geben, denn bis dahin muss laut Gesetz ein neuer Leistungs- und Gebührenkatalog (BEMA) für die Behandlung gesetzlich Versicherter erarbeitet werden. Die Partner der gemeinsamen Selbstverwaltung, Zahnärzte und Krankenkassen, gehen bei der Umsetzung dieses Gesetzesauftrags getrennte Wege.
Von den Zahnärzte-Spitzenverbänden wird die weitgehende Privatisierung zahnmedizinischer Leistungen für Erwachsene vorgeschlagen, während die Gesetzlichen Krankenkassen – unter budgetierten Bedingungen – den Katalog gern noch um einige neue Leistungen erweitern würden. Einigkeit besteht lediglich darin, dass endlich der von allen gewollte Vorrang der Prävention Niederschlag im Leistungskatalog und in der Gebührenordnung finden muss.
In jedem Fall geht es um bedeutsame Entscheidungen. Die Gesunderhaltung von Zähnen wird hoffentlich gefördert, die Zahnärzte erwarten sich aufwandsentsprechende Honorare, und Patienten mit bereits erkrankten Zähnen stehen, wenn notwendige therapeutische Leistungen ausgegrenzt werden, zukünftig höhere finanzielle Belastungen bevor. Dabei liegt auf der Hand, dass nicht einfach durch einen veränderten BEMA Zahnärzte präventionsorientierter und befundadäquater arbeiten, ebenso wenig wie Patienten allein durch Veränderungen des Leistungskatalogs mehr Verantwortung für ihre Zähne übernehmen.
Wie sich die Regierungspartei SPD und die neue Ministerin den Weg zu dem neuen Leistungskatalog und wie sie sich weitere Reformschritte vorstellen, darüber wollen Zahnärzte/innen aus dem Deutschen Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) im NAV-Virchow-Bund und der Vereinigung Demokratische Zahnmedizin (VDZM) am 12.5.01 im Bürgerhaus Frankfurt Bornheim (Beginn 10 Uhr) mit der gesundheitspolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion, Regina Schmidt-Zadel, diskutieren – unter dem Thema "Paradigmenwechsel in der SPD – weg von der Rundumversorgung?"
Am Nachmittag findet ganz im Sinne der Umorientierung der Zahnmedizin zu mehr Prävention und zu zahnschonenderer Behandlung eine Fortbildung zum Thema "Minimalinvasive Therapien in der konservierenden Zahnheilkunde" mit Prof. Dr. Bernd Klaiber von der Uni Würzburg statt.
Alle Interessierten sind herzlich zur Frankfurter Tagung eingeladen. Infos und Anmeldung unter:
Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ)
im NAV-Virchowbund, Belfortstr. 9, 50668 Köln
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