Der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde, ein zahnärztlicher Berufsverband, feierte bei seiner Jahrestagung im September 2010 sein dreißigjähriges Bestehen.
Im berufspolitischen Teil der Jubiläumstagung wurde über die Themen diskutiert, die der Verband zurzeit in die Öffentlichkeit tragen möchte. Bereits seit Längerem müht er sich um die Definition einer verantwortbaren Breitenversorgung im Bereich der Wurzelkanalbehandlung. Hier geht es um das jeweils angemessene fachliche Vorgehen sowie um sozial verträgliche und qualitätsfördernde Honorierungsformen. Diskussionswürdig scheinen dem DAZ auch manche der individualprophylaktischen Angebote, die von manchen Praxen entwickelt werden. Hier hat der Verband sich die Beschreibung einer sinnvollen, gesundheitsförderlichen Professionellen Zahnreinigung vorgenommen. Generell beschäftigt den DAZ der wachsende Einfluss kommerzieller Überlegungen auf das Therapiegeschehen. Sein Ziel ist, denjenigen Zahnärzten den Rücken zu stärken, für die das individuelle Patientenwohl und der gesundheitliche Nutzen für den Patienten an erster Stelle stehen. In diesem Zusammenhang setzt er sich auch kritisch mit dem zunehmenden Kommerzdenken, mit Qualitätsmängeln und Einseitigkeiten der Aus-, Fort- und Weiterbildung auseinander.
Das von einigen DAZlern neu gegründete Zahnärzte-Netzwerk (www.za-netz.de) wurde den versammelten Mitgliedern vorgestellt. Das Netzwerk soll den Partnern durch die Bündelung von Nachfrage deutliche wirtschaftliche Vorteile bringen. Über dieses Angebot – so die Intention der am Netzwerk beteiligten DAZler – soll auch Interesse an den berufspolitischen Aktivitäten des DAZ geweckt und eine Kontakt- und Identifikationsplattform für Zahnärzte und Zahnärztinnen geschaffen werden, die sich einer streng auf den Gesundheitsnutzen des Patienten orientierten Behandlungsweise verpflichtet fühlen.
Den wissenschaftlichen Teil der Tagung bestritt Frau Dr. Ute Stein aus Berlin, niedergelassene Zahnärztin, Fachbuchautorin und Ausbilderin im Bereich Hypnose, mit einem Vortrag über den Einsatz von Hypnosetechniken in der Zahnarztpraxis, vor allem und gerade bei Kindern. Dabei wurde deutlich, dass die Kinderbehandlung dann erfolgreich ist, wenn es gelingt, die Kinder zu erreichen und mit ihnen zu kommunizieren. Die jungen Patienten in ihrer Welt zu abzuholen, Vertrauen und Zuneigung zu schaffen, muss am Anfang stehen. Oft genügen dabei schon kleine Gesten wie, sich zu den Kindern ‚hinunter‘ zu begeben, Ihnen Ernsthaftigkeit und Respekt entgegenzubringen.
Wer mit Methoden der Suggestion und Hypnose arbeiten kann, erreicht so auch andere schwierige‘ Patienten, selbst wenn sie schon erwachsen sind. Das Referat war allgemein ein Plädoyer für eine achtsame, offene und zugewandte Haltung den Patienten gegenüber. Als eine erwünschte ‚Nebenwirkung‘ dieses Kommunikationsstiles stellte die Referentin einen Gewinn an Gelassenheit und innerer Ruhe für den Behandler und sein Team in Aussicht und somit eine Reduktion des täglichen Arbeitsstresses.
Weitere Informationen:
Dr. Celina Schätze, DAZ-Vorsitzende – celina.schaetze@web.de
Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) e.V.
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