Verschiedene Studien belegen beträchtliche Einkommensunterschiede in Deutschland

Verschiedene Studien belegen beträchtliche Einkommensunterschiede in Deutschland

31. März 2016

Trotz guter Konjunktur und einer hohen Zahl erwerbstätiger Menschen verharrt die Armut in Deutschland auf hohem Niveau, wie man dem Armutsbericht 2016 des Paritätischen Wohlverbandes vom Februar 2016 entnehmen kann. Die 120 Seiten umfassende Ausarbeitung findet sich unter http://www.der-paritaetische.de/index.php?eID=tx_nawsecuredl&u=0&g=0&t=1458773224&hash=3a563d98ac6a8e208f8de7d2f80ad8c75351e947&file=fileadmin/dokumente/2016_armutsbericht/ab2016_komplett_web.pdf. Der aktuellen Entwicklung entsprechend enthält sie u.a. spezielle Kapitel zu Migranten und Asylsuchenden.

Inzwischen gibt eine Reihe von Institutionen und Organisationen – die Bundesregierung, Landesregierungen, Wohlfahrtsverbände, Kirchen – mehr oder weniger regelmäßig Berichte zur Armutsentwicklung heraus, z.T. beschränkt auf bestimmte Regionen. Wo entsprechende Detailanalysen angestellt wurden, wird meist ein Zusammenhang zwischen der Höhe der Einkommen und der gesundheitlichen Lage der Menschen erkennbar.

ARMUT UND GESUNDHEIT stehen im Fokus des gleichnamigen Kongresses, der seit inzwischen 21 Jahren alljährlich in Berlin stattfindet. Zahlreiche Akteure aus Initiativen, Selbsthilfeorganisationen, Berufen und Institutionen des Gesundheitswesens beschäftigen sich mit den Auswirkungen prekärer Lebensverhältnisse auf die Gesundheit und stellen Konzepte und Projekte zur Förderung gesunden Lebens gerade in einkommensschwachen Schichten vor.

In diesem Jahr diskutierten vom 17.-18. März in Berlin bei insgesamt 116 Veranstaltungen ca. 2300 Teilnehmende neue Ansätze guter Praxis und aktuelle Entwicklungen der deutschen und internationalen Public Health-Landschaft. Derzeit wird eine Online-Dokumentation erarbeitet und allen Interessierten in Kürze auf der Webseite des Kongresses unter http://www.armut-und-gesundheit.de/ zur Verfügung gestellt.

Auch mancher Beitrag aus früheren Kongressen dürfte noch von Interesse sein. Über den Link http://www.armut-und-gesundheit.de/Kongressarchiv.715.0.html?&no_cache=1

gelangt man zum Kongress-Archiv, aus dem sich über 2.300 Beiträge aus den vergangenen zwei Jahrzehnten abrufen lassen. Wer mehr zur Entstehungsgeschichte des Kongresses erfahren will, dem sei der Aufsatz „20 Jahre Kongress Armut und Gesundheit“ empfohlen – http://www.armut-und-gesundheit.de/20-Jahre-Kongress-Armut-und-Gesundheit-2015.1926.0.html.

Im Juli 2016 wird es einen weiteren Kongress geben, der sich ebenfalls mit der Armut in Deutschland befasst: Der Paritätische Wohlfahrtsverband, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und weitere Organisationen laden ein zum

ARMUTSKONGRESS
07.-08. Juli 2016 in Berlin,

Infos: http://www.armutskongress.de.

Ihr Motto lautet: „Zeit zum Handeln“. Die Veranstalter kritisieren, dass in Deutschland, obwohl es zu den reichsten Ländern der Erde gehört, Millionen Menschen in Armut leben oder von Armut bedroht werden. Sie fordern einen sozialen Arbeitsmarkt, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, mehr Investitionen in Bildung, Maßnahmen gegen die wachsende Altersarmut und gegen die Ausgrenzung Behinderter. Um eine wirksame Armutsbekämpfung zu erreichen, halten sie einen sozial- und steuerpolitischen Kurswechsel für unumgänglich.

 Irmgard Berger-Orsag
berger-orsag@t-online.de