Drängende Fragen von Zahnärzten zur Gesundheitsreform

DAZ-Tagung mit Andrea Fischer am 2.10.1999 in Berlin

18. August 1999

Der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) im NAV-Virchowbund, ein zahnärztlicher Berufsverband, veranstaltet am 2. Oktober 1999 in Berlin seine Jahrestagung. Hauptreferentin ist Gesundheitsministerin Andrea Fischer. Sie wird das Reformkonzept der Bundesregierung speziell für den Bereich der zahnmedizinischen Versorgung erläutern.

Dabei werden einige der vorgesehenen Neuregelungen sicherlich auf positive Resonanz stoßen. Das Reformgesetz will die zahnmedizinische Vorbeugung verstärken, durch Überarbeitung der Richtlinien für zahnärztliche Behandlung den Patienten eine modernere Versorgung zugänglich machen und durch Neufestlegung der Bewertungsrelationen die Zahnarzt-Honorare zeitgemäßer gestalten.

Diese begrüßenswerten Vorhaben sind jedoch bedroht durch die gleichzeitig im Gesetz verankerte Fortsetzung dirigistischer Eingriffe in den Bereich Kassen-Zahnheilkunde. "Die Politiker", so Zahnarzt Wolfram Kolossa, Vorsitzender des DAZ, "denken seit Jahren, aus den Praxen seien durch immer strengere Regularien und Androhung von Repressionen mehr Leistungen für weniger finanzielle Mittel zu erhalten."

Sehr viele bisher engagiert arbeitende Zahnärzte sind in hohem Maße verunsichert. Sie möchten u.a. wissen, wie das geplante Globalbudget sich auf die Zahnheilkunde auswirkt, welche Gestaltungsmöglichkeiten den zahnärztlichen Körperschaften nach der von ihnen mehrheitlich abgelehnten Professionalisierung bleiben, was die neuen post_datensammlungen und Kontrollbefugnisse der Krankenkassen außer zusätzlichen Kosten bringen und wie Qualitätssicherung, die mehr Aufwand erfordert, ohne mehr Kosten realisiert werden und Einsparungen bringen soll.

Am 2.10.1999 besteht hoffentlich die Chance, diese und andere Fragen mit der Ministerin zu diskutieren. Dabei ist es das Ziel des DAZ, klarzumachen, dass die Mehrzahl der Zahnärzte gewillt ist, zum Wohle ihrer Patienten prophylaxe- und qualitätsorientiert zu ar-beiten. Hierfür brauche es jedoch geeignete Rahmenbedingungen. "Mißtrauen gegenüber dem gesamten Berufsstand", betont Wolfram Kolossa, "ist unangebracht". Die Zahnärzte, so seine Forderung, müssten mehr Gelegenheit bekommen, ihren Sachverstand in die Beratung des Reformgesetzes einzubringen.

Auf den Austausch am 2.10.1999 mit der Ministerin darf man gespannt sein. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

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