Wer darf zukünftig Vertrags-Zahnarzt sein?

DAZ lädt zu Diskussion und Fortbildung ein nach Frankfurt

Köln, 18. April 2002

Der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) und die Vereinigung Demokratische Zahnmedizin (VDZM) veranstalten am 04. Mai 2002 in Frankfurt ihre Frühjahrstagung. Während am Nachmittag ab 14.00 Uhr Prof. J.M.H. DIBBETS von der Universität Marburg über Kiefergelenkserkrankungen referiert, stehen am Vormittag ab 10.00 Uhr die "Perspektiven der zahnmedizinischen Versorgung in der Gesetzlichen Krankenversicherung" auf der Tagesordnung. Der Referent Herbert REBSCHER, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Angestellten Krankenkassen (VdAK), wird sicher kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn es darum geht, im Vorfeld der Bundestagswahl die Forderungen der Kassen deutlich zu machen. Schon länger wollen sie "vom Payer zum Player" avancieren und stärker bestimmen, mit welchen Leistungserbringern sie unter welchen Bedingungen vertragliche Beziehungen eingehen – das Monopol von Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen steht ihres Erachtens einer qualitativ hochwertigen und zugleich preisgünstigen Versorgung entgegen.
Bei der Frankfurter Tagung erwarten die teilnehmenden Zahnärztinnen und Zahnärzte Antworten auf eine Reihe für sie brennender Fragen: Wie wollen die Kassen und Herr REBSCHER die bisherigen Vertragsstrukturen verändern? Wen wollen sie von den jetzt vorhandenen Vertragszahnärzten "einkaufen"? Wollen die Kassen beispielsweise kieferorthopädische oder oralchirurgische Leistungen nur noch von entsprechend weitergebildeten Zahnärzten erbringen lassen? Werden sie darauf drängen, dass auch in anderen Bereichen nur noch Spezialisten tätig werden (zum Beispiel Wurzelkanalbehandlungen nur noch vom fortgebildeten Endodontisten)? Wie wird das Verhältnis der Kassen zu den KZVen sein, wie zu den mehr oder weniger unabhängigen Genossenschaften und zahnärztlichen Zusammenschlüssen, die sich fast überall gebildet haben und als Ersatz-KZVen bereit stehen? Möchten die Kassen eigene Versorgungseinrichtungen aus der Taufe heben?
Vor allem aber wird Herr REBSCHER die Frage zu klären haben, welchem Ziel die Aufhebung der alten und Einführung neuer Vertragsstrukturen letztlich dienen soll. Geht es um eine möglichst günstige Positionierung der einzelnen Kasse im Kassen-Wettbewerb? Geht es um die Verbesserung der Versorgung der Patienten? Krankenkassen und Politiker fordern immer wieder mehr Qualität. Jedoch steht in vielen Bereichen noch die Antwort aus, durch welche konkreten Maßnahmen tatsächlich eine Qualitätsverbesserung für die Patienten erreicht und die zum Teil vorhandene Unter-, Über und Fehlversorgung in eine adäquate Behandlung verwandelt werden kann. DAZ und VDZM haben hierzu schon seit zwei Jahrzehnten Vorschläge vorgelegt.
Herbert REBSCHER ist bekannt dafür, mit zugespitzten Thesen die gesundheitspolitische Debatte zu beleben. Die Tagungsteilnehmer können auf seine Ausführungen gespannt sein.
Wegen weiterer Informationen und Anmeldung zur Tagung am 04.05.02 ab 10.00 Uhr im Bürgerhaus Frankfurt-Bornheim, Arnsburger Str. 24, wenden Sie sich bitte an die Kölner DAZ-Geschäftsstelle.

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