Mit gesunden Zähnen durch die Schulzeit!

DAZ fordert Verbesserungen bei der Behandlung von Kindern

Köln, 7. April 2003

Angesichts des diesjährigen Weltgesundheitstages, bei dem es besonders um die Gesundheit von Kindern geht, weist der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) auf Mängel bei der zahnärztlichen Behandlung von Kindern hin. Zwar hat sich die Mundgesundheit der Kinder in Deutschland in den letzten zwei Jahrzehnten rasant verbessert. Aber nach wie vor gibt es Kinder, oft aus problematischen sozialen Verhältnissen, die bereits im Milchgebiss erkrankte Zähne aufweisen. Entgegen der landläufigen Meinung, hier müsse man nichts machen, weil die Milchzähne sowieso bald ausfielen, ist die Behandlung kariöser Zähne auch im Milchgebiss erforderlich. Wird sie unterlassen, hat dies oft schädliche Folgen, auch für die bleibenden Zähne.

Neuere Untersuchungen zeigen, dass selbst dort, wo zahnmedizinische Vorbeugeprogramme (Gruppenprophylaxe) in Kindergärten und Schulen gut etabliert sind, ein Teil der Kinder mit kranken Zähnen nicht ausreichend behandelt wird. So waren z.B. bei einer Erhebung in Berlin in den Jahren 2001/2002 26,4% der untersuchten Vorschulkinder sanierungsbedürftig. In der Schulzeit steigt der Prozentsatz noch an. Der DAZ sieht hier Änderungsbedarf auf mehreren Ebenen:

Durch Öffentlichkeitsarbeit ist die Bevölkerung darüber aufzuklären, dass Kinder vom ersten Zahn an zahnärztlich untersucht und wenn nötig auch behandelt werden müssen.

Gesundheitserziehung gehört in die Lehrpläne von Schulen. Die Gruppenprophylaxe in Kindergärten und Schulen ist flächendeckend auszubauen.

Informationen über kindgerechte Behandlungsangebote sollen Eltern und Multiplikatoren aus dem pädagogisch-sozialen Bereich nahegebracht werden. Zahnärztekammern und Kassenzahnärztliche Vereinigungen sollen Listen von Praxen, die sich für die Sanierung von Kindern engagieren, zur Verfügung stellen.

Um Kinder aus schwierigen Verhältnissen besser zu erreichen, sollen öffentlicher Gesundheitsdienst, niedergelassene Zahnärzte, Kindergärten, Schulen, Jugend- und Sozialdienste zusammenwirken und aufsuchende Hilfsangebote organisieren.

Ziel dieser Aktivitäten ist es, zu gewährleisten, dass alle Kinder mit gesunden oder sanierten Zähnen in die Schule kommen und sie ebenso verlassen. Wenn Menschen mehr Verantwortung für ihre (orale) Gesundheit übernehmen sollen, müssen sie zuerst durch früh einsetzende Gesundheitserziehung, prophylaktische Betreuung und rechtzeitige Behandlung dazu in die Lage versetzt werden.

Prävention und Behandlung von Kindern sind eine lohnende Investition in die Zukunft.

Für Rückfragen: Dr. Sylvia Dohnke-Hohrmann, Tel. 030/8116781, Fax 8116180
Dr. Celina Schätze, stellv. DAZ-Vorsitzende, Tel. 030/8264232, Fax 81295231

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