Zunahme psychischer Erkrankungen stellt Zahnärzte vor Herausforderungen

DAZ bietet Fortbildung zum besseren Umgang mit derartigen Problemen an

Troisdorf, 12. August 2010

Die jüngsten Veröffentlichungen von Krankenkassen und Statistischem Bundesamt bestätigen die bereits seit einigen Jahren zu beobachtende Zunahme psychischer Erkrankungen, mit denen auch Zahnärzte immer häufiger konfrontiert sind. Menschen mit seelischen Störungen benötigen in besonderem Maß eine ganzheitliche und über das rein Zahnmedizinisch-Fachliche hinausgehende Behandlung. Der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) bietet mit seiner Hypnose-Fortbildung am 25.09.2010 in Hohen Neuendorf bei Berlin Zahnärzten Hinweise für geeignete Vorgehensweisen im Umgang auch mit schwierigen Patienten an.

Psychische Störungen und Erkrankungen schlagen sich in steigenden Erkrankungszahlen, Arbeitsunfähigkeitszeiten, Krankenhaustagen, Behandlungskosten und Frühverrentungsfällen nieder, wobei wachsender Stress im Arbeitsleben ebenso wie Belastung durch Erwerbslosigkeit wichtige verursachende Faktoren zu sein scheinen. Auch wenn die Versorgungsforschung auf diesem Gebiet erst in den Kinderschuhen steckt, wie die Regierung gerade dem Bundestag auf eine kleine Anfrage der Grünen bekannt gab, ist die Relevanz dieses Bereiches für die gesundheitliche Versorgung nicht mehr zu übersehen.

Wie fast alle Menschen benötigen psychisch Kranke regelmäßig zahnärztliche Kontrollen und ggf. Behandlung. Dabei kann es sein, dass sich die besonderen Probleme dieser Patienten beim Zahnarzt überhaupt nicht bemerkbar machen – sie können jedoch auch besonders krass zu Tage treten. In diesen Fällen sind besondere kommunikative Fähigkeiten des Zahnarztes und seines Teams gefordert, die selten im Studium bzw. in der Ausbildung vermittelt werden und die darum sinnvoller Weise durch geeignete Fortbildungen gefördert werden sollten.

Bereit seit einigen Jahrzehnten wird der Einsatz von Hypnosetechniken in der zahnärztlichen Behandlung erprobt und erforscht. Dabei dient hier die Hypnose nicht etwa der Psycho-Therapie von Menschen mit seelischen Störungen – diese ist den entsprechenden Fachleuten zu überlassen. Sie trägt jedoch zur Verbesserung der Kommunikation bei, hilft bei der Beruhigung, Schmerzlinderung, Regulationsverbesserung und schafft so günstige Bedingungen für eine erfolgreiche zahnärztliche Behandlung. Nicht zuletzt bewirkt sie direkt und indirekt Stressabbau und mehr seelisches Wohlbefinden bei den in der Praxis Tätigen. Dass deren Situation nicht vernachlässigt werden sollte, belegt eine aktuelle Studie in Zusammenarbeit mit der AOK und der Barmer GEK in Berlin und Brandenburg. Sie fand bei einer nach Branchen differenzierenden Auswertung der Krankheitspost_daten die höchste Prävalenz von psychischen Erkrankungen bei Menschen in Gesundheitsberufen.

Der DAZ hat als Referentin Dr. Ute Stein, Trainerin und Supervisorin der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose und der Schweizerischen Ärztegesellschaft für medizinische Hypnose, gewinnen können und bietet mit ihr unter dem Thema „Hypnose – ein Mittel zur Stressbewältigung in der Zahnarztpraxis für Zahnarzt, Team und Patienten" interessierten Zahnärzten/innen und Praxismitarbeitern/innen am Samstagvormittag, dem 25.09.2010 (Beginn: 9.30 Uhr), eine kostenlose Fortbildung (mit Fortbildungspunkten) an. Mitveranstalter ist die Initiative Unabhängige Zahnärzte Berlin (IUZB) e.V. Das Programm im Detail ist dem beigefügten Flyer zu entnehmen und im Internet zu finden unter www.daz-web.de.

Weitere Infos und Anmeldung:

Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) e.V.
Irmgard Berger-Orsag
Kaiserstr. 52, 53840 Troisdorf
Tel. 02241/9722876, Fax 02241/9722879
Mail kontakt@daz-web.de, Internet www.daz-web.de

Hier können Sie den Tagungsflyer herunterladen.

 

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