Auch wenn der Rückgang der häufigsten Zahnerkrankung bei den nachwachsenden Generationen anhält – Karies ist noch kein Auslaufmodell. Im Rahmen der gemeinsamen Frühjahrstagung der Zahnärzteverbände Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) und Vereinigung Demokratische Zahnmedizin (VDZM) am 07. Mai 2011 in Frankfurt am Main wird nach dem „Gesundheitspolitischen Vormittag" am Nachmittag eine Fortbildung zum Thema „Möglichkeiten und Grenzen einer wirtschaftlichen und patientenfreundlichen Füllungstherapie" auf dem Programm stehen.
Karies ist weiterhin ein Thema für Patienten und Zahnärzte, wobei sich das Erscheinungsbild der Erkrankung durch Prävention und Zahnerhaltung z.T. wandelt und Behandlungsbedarf vermehrt auch in höheren Lebensaltern auftritt (z. B. Randspaltkaries neben Füllungen, Wurzelkaries bei Senioren). Die Wissenschaft präsentiert neue Hypothesen und Erkenntnisse über die in Deutschland häufigste Infektionskrankheit (wie viel erkrankte Zahnsubstanz muss überhaupt entfernt werden?); die Industrie bringt in dichter Folge neue Werkstoffe und Geräte auf den Markt, die Diagnostik, Frühbehandlung und definitive Füllungstherapie sicherer, effizienter und schonender machen sollen. Jedoch ist es für den praktizierenden Zahnarzt schwierig, hier zwischen Marketingversprechen und tatsächlichen Verbesserungen zu unterscheiden.
Prof. Dr. Michael Noack, Lehrstuhlinhaber und Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Kölner Universitätsklinik und einer der führenden deutschen Kariologen, wird in der vierstündigen Fortbildung relevante Neuentwicklungen unter die Lupe nehmen und Fakten zur Indikationseingrenzung und Bewertung vortragen. Was leistet Kariesinfiltration, ist Laserbehandlung sinnvoll, was sind die Vor- und Nachteile neuer Glasionomere, Compomere, Composites usw.? Dabei wird ein besonderes Augenmerk liegen auf langlebigen und robusten Versorgungen, die mit begrenztem Aufwand zu erbringen sind und in den Kostenrahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung passen. Denn Karies ist allen Untersuchungen zufolge am stärksten verbreitet in den Bevölkerungsschichten, die sich am wenigsten zahnärztliche Therapien mit hohem Privatanteil leisten können. Unter anderem wird es um die Frage gehen, ob bspw. die neue SDR-Technologie (Smart Dentin Replacement) der Amalgam-Ersatz für Patienten mit geringerem Einkommen werden kann.
Alle Interessierten sind herzlich zu der Fortbildung, für die Zahnärzte 3 Fortbildungspunkte erhalten, sowie auch zu der Vormittagsveranstaltung eingeladen. Nähere Informationen sind dem beigefügten Tagungsflyer und den DAZ-Webseiten unter www.daz-web.de zu entnehmen.
Weitere Infos und Anmeldung:
Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) e.V.
Irmgard Berger-Orsag
Kaiserstr. 52, 53840 Troisdorf
Tel. 02241/9722876, Fax 02241/9722879
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