2015 hat Deutschland mehr als eine Million Asylsuchende aufgenommen, von denen viele jahrelang, wenn nicht gar auf Dauer hier bleiben werden. Diese Menschen möglichst von Anfang an mit notwendigen Gesundheitsleistungen zu versorgen – daran haben sich viele im Gesundheitswesen Tätige (nicht zuletzt auch DAZler) beteiligt, zum Teil in freiwilliger unbezahlter Form. Auch in anderen Lebens- und Versorgungsbereichen (z.B. in Bezug auf die alltägliche Versorgung und die Vermittlung von Deutschkenntnissen) waren und sind unzählige ehrenamtliche und professionelle Helfer aktiv.
Das ehrenamtliche Engagement von Einheimischen wird sicherlich auch auf Dauer eine der Voraussetzungen für gelingende Integration bleiben, und es sollte anerkannt und gefördert werden. Zugleich müssen aber auch von Seiten des Staates notwendige Ressourcen und Regelungen bereitgestellt sowie kontraproduktive Bestimmungen und Verfahrensweisen abgebaut werden.
Dabei steht ein klares Bekenntnis zu humanitärer Hilfe nicht im Widerspruch zu der Forderung nach einer realistischen Bestandsaufnahme und ungeschminkten Darstellung der Schwierigkeiten, die durch die Aufnahme der Flüchtlinge entstehen oder vergrößert werden (wie z.B. die Integration Geringqualifizierter in den Arbeitsmarkt).
Prof. Dr. Ludger Wößmann, tätig am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München, hat sich u.a. mit der Bildungssituation und den Jobchancen von Flüchtlingen und Arbeitsmigranten beschäftigt. Er sieht „Bildung als Schlüssel zur Integration“. Zwar kann er aktuell noch nicht auf umfassende statistische Erhebungen zur Situation der 2015 / 2014 neu in Deutschland angekommenen Menschen zurückgreifen. Aber seine Folgerungen aus bereits bekannten Studien und Statistiken klingen durchaus plausibel und decken sich mit den Beobachtungen vieler, die derzeit in der Flüchtlingsbetreuung aktiv sind.
Unter www.oekonomenstimme.org finden Sie seine am 05.01.2016 veröffentlichten Ausführungen zu:
„Bildung als Schlüssel zur Integration”
Irmgard Berger-Orsag
berger-orsag@daz-web.de