Der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde (DAZ) beschäftigte sich auf seiner diesjährigen Herbsttagung mit dem Thema Alterszahnheilkunde. Prof. Dr. Bernd Wöstmann aus Gießen gab in seinem entsprechenden Vortrag einen Überblick über die bei der Behandlung alter und sehr alter Patienten zu berücksichtigenden Besonderheiten in Bezug auf Ansprache, Umgang, Planung, Behandlung und Nachsorge. Er stellte auch dar, wie wenig Bereitschaft – wohl wegen eines zu geringen Bewusstseins – in der Gesellschaft und damit auch in der Politik vorhanden ist, die für eine angemessene Versorgung der alternden Gesellschaft erforderlichen Ressourcen zur Verfügung zu stellen.
Aus der expliziten Darstellung der Defizite in der Behandlung alter Menschen wurde überdeutlich, dass in diesem Bereich allgemein verbreitete Fehler in der Haltung zur Zahnheilkunde besonders deutlich werden. Kommunikationslosigkeit, fehlenden persönliche Arzt-Patientenbeziehung, Technizismus und Machbarkeitswahn sind auch für gesunde Erwachsene ein Problem, bei vulnerablen Patienten sind diese Unärztlichkeiten katastrophal für die Versorgung.
Der DAZ fordert, die Betreuungsorientierung und die ärztliche Haltung in der zahnärztlichen Behandlung zu stärken. Dafür sollten bereits die Studierenden in diesem Geist angeleitet werden und der standespolitische Diskurs zum zahnärztlichen Selbstverständnis sollte sich kritisch mit den erkennbaren Fehlentwicklungen in eben diesem Selbstverständnis beschäftigen.
Dr. Celina Schätze, DAZ-Vorsitzende, celina.schaetze@web.de
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