Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde e. V.

 Liebe DAZler und DAZlerinnen,

allen alles Gute für das neue Jahr!

In dem letzten Neujahrsbrief war ich so blauäugig, nach dem Abflauen der Coronaturbulenzen die Rückkehr zu normal fragwürdiger Gesundheitspolitik zu erwarten. Davon ist leider angesichts von Chinacorona, Grippewelle und Pädiatrielücke nichts zu sehen. Es bleibt dabei, dass einzelne Probleme katastophisiert werden und damit jeder konzeptionellen Bearbeitung die Grundlage entzogen wird. Bei dieser Politik in Twitterstücken wird auch jeder gute Ansatz schnell zerstückelt und entseelt. Ich denke da aktuell an das Problem Investoren -MVZ. Wenn das mit der Idee gepaart wird, Krankenhäuser zu Ambulatorien zu machen, bekommen wir nur mehr vom Schlimmen.

Gefreut habe ich mich über den Aufruf des Virchowbundes, bei einer 4-Tage-Behandlungswoche einen Tag der Bürokratie zu widmen. Das ist angesichts von Budget, überbordender Regulierung und Personalmangel - im System gedacht - angemessen. Der Versorgung dient das System ja nicht eigentlich.

Gerade hat die KZBV ein großes Triumphgeheul angestimmt, weil jetzt die online Beantragung von ZE losgeht. Das ist nur ein Segment in dem verkorksten TI-System, bei dem noch nicht einmal klar ist, ob es wirklich eine Verbesserung bringt. Es geht ja nicht nur um die Beschleunigung einer Standardgenehmigung, sondern auch um Transparenz für die Patienten und eine gewisse Individualität. Die Sachkompetenz des Kassenpersonals entwickelt sich vermutlich gegenläufig zum Automatisierungsgrad der Abläufe. Die Kompensation über das KZV-Personal bezahlen wir.

Jetzt auch mal einige gute Sachen. Wir hatten im vorigen Jahr 2 gute Vorträge. Derjenige zur Ertüchtigung gegenüber den neuen PAR-Richtlinien war regelrecht überlaufen. Das sagt etwas über den hervorragenden Referenten Stefan Gerlach aber auch über diesen PAR-Wahnsinn (das ist wieder nicht so gut). Der zweite Vortrag von Eberhard Riedel zum Missbrauch von Funktionsanalyse und -therapie war sehr dazisch klar in der Kritik gegenüber der auf diesem Gebiet praktizierten Ausbeutung und Verletzung von Patienten. Die Ankündigung des Vortrages hat sogar den Wunsch nach einem Interview in der ZWP nach sich gezogen, was auch gemacht wurde.

Hannes Hey arbeitet weiterhin an Texten zur Dokumentation und Veranschaulichung der Gesundheitspolitik der letzten 50 Jahre.

Wir haben wieder einen Delegierten in einer Leitlinienkommision.

Die Praxen haben es durch die Coronazeit geschafft.

Bei der KZV-Wahl in Berlin ist die gemeinsame Liste von Fraktion Gesundheit, DAZ und IUZB zur stärksten Fraktion geworden. Das ist nicht super aber von einer gewissen Stabilität. Eine große Fraktion bringt möglicherweise auch einige neue Chancen.

Wir planen für dieses Jahr mindestens eine Vortragsveranstaltung, evtl. zu einem medizinethischen Thema.

Wie in jedem Jahr ergeht der Aufruf zur Mitarbeit, zu öffentlichem Mitdenken u.s.w.

Viele Grüße

Eure/Ihre

Celina Schätze
und der ganze Vorstand

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