Grußwort an die DAZ-Hauptversammlung

am 12.09.2015 in Berlin

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe DAZ-Mitglieder!

Am kommenden Samstag, dem 12.09.2015, ist in Berlin die DAZ-IUZB-Jahrestagung mit der jährlichen DAZ-Hauptversammlung – ein Anlass für mich, mich mal wieder, nach längerer Pause, zu Wort zu melden.

Wie die meisten von Ihnen wissen, endete zur Jahresmitte 2015 meine Tätigkeit als DAZ-Geschäftsführerin und Redakteurin der vom DAZ herausgegebenen Zeitschrift – nicht, weil ich die Lust verloren hätte oder nichts mehr zu tun blieb, sondern weil die sich verringernden DAZ-Ressourcen Rationalisierungsmaßnahmen wie die Verlegung der Geschäftsstelle nach Berlin und deren Verschlankung erforderlich gemacht haben.

Ich habe – seit 1991 – für den DAZ gearbeitet, überwiegend in Köln in Anbindung an den ärztlichen Partnerverband des DAZ, den NAV-Virchow-Bund, seit 2010 schließlich in Troisdorf. In dieser langen Zeit von fast 24 Jahren habe ich einen großen Teil der Entwicklung des Verbandes miterlebt. Der DAZ ist 1980 von fortbildungsinteressierten und gesundheitspolitisch engagierten Zahnärzten gegründet worden und hat seither so manches bewegt – vor allem durch beharrliche und kompetente publizistische Aktivitäten und vielfältige Überzeugungsarbeit im persönlichen Kontakt. So dass im Lauf der Jahre zahlreiche DAZ-Überlegungen – zur Prävention, zur Qualität, zu sozialer Zahnheilkunde usw. – weite Verbreitung und Eingang in Gesetze und Konzepte anderer Organisationen und Institutionen gefunden haben. Dessen ungeachtet bleibt genug zu tun, zumal immer wieder auch neue Probleme entstehen, beispielsweise durch die zunehmende Kommerzialisierung in der Medizin.

Die Tätigkeit für den DAZ war spannend für mich vom ersten Tag an. Immer wieder wurde ich vor neue Herausforderungen gestellt. Wenn sehr unterschiedliche Menschen sich in einem Verband zusammentun, bleiben natürlich auch Meinungsverschiedenheiten und Konflikte nicht aus. In solchen Situationen allen Beteiligten gerecht zu werden, war für mich als Geschäftsführerin nicht einfach, ja manchmal unmöglich. Erfreulich ist es, im Rückblick zu sehen, dass inzwischen manche Diskussionspunkte geklärt und frühere Kontrahenten wieder im Gespräch miteinander sind. Zur Haupt-Herausforderung für mich wurden in den letzten Jahren die schwindenden Ressourcen. Zwar gelang es, die Zeitschrift „Forum“ von einem Zuschussempfänger zu einem positiven wirtschaftlichen Faktor zu machen. Aber der Wettlauf mit der Demografie war dadurch nicht zu gewinnen, so dass inzwischen die Troisdorfer Geschäftsstelle Geschichte ist.

Nach sehr arbeitsreichen Jahren und einer besonders anstrengenden Schlussphase wollte der Vorstand gegenüber meinem Mann, der so manche Hilfestellung für den DAZ geleistet hat, und mir seinen Dank durch die Einladung nach Berlin zur Jahrestagung am nächsten Wochenende zum Ausdruck bringen. Wir freuen uns über das Angebot, können es aber aus vielerlei Gründen in diesem Jahr nicht wahrnehmen.

Ich hoffe sehr, dass der DAZ auch in der neuen Konstellation seine Aktivitäten fortsetzt, und verfolge weiterhin seine öffentlichen Äußerungen. Vielleicht ergeben sich ja ab und zu mal Anliegen, zu denen ich etwas beisteuern kann. Inzwischen bin ich hauptsächlich mit der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle beschäftigt, und ehrenamtlich mache ich im örtlichen „Netzwerk Integration“ zur Betreuung und Integration von Flüchtlingen mit.

Vielleicht steht das Thema „Flüchtlinge“ bzw. „Zahnmedizinische Versorgung der Flüchtlinge“ ja auch bei Ihnen auf der Agenda – bei der DAZ-Hauptversammlung. In NRW sind inzwischen Vereinbarungen mit mehreren großen Krankenkassen geschlossen worden, die es erlauben, ab 2016 Flüchtlinge bei diesen Kassen zu versichern und entsprechend dem GKV-Katalog zu versorgen. Von ärztlicher und auch zahnärztlicher Seite wurde schon mehrfach auf Bundesebene ein Ende der Sonderregelungen für Asylsuchende gefordert. Es wäre sicherlich nicht falsch, wenn der DAZ dieses Thema in seinen verschiedenen Facetten beleuchten und sich dazu positionieren würde.

Insgesamt wünsche ich Ihnen eine interessante und lebendige Zusammenkunft und Anstöße und Elan zu neuen Aktivitäten. Zugleich bedanke ich mich ganz herzlich bei allen, mit denen ich im Lauf der Jahre zusammenarbeiten und manche sehr erfreuliche persönliche Begegnung erleben konnte.

Mein Dank und meine Grüße gehen auch an die Mitglieder der IUZB, mit denen ich in den letzten Jahren gern und nicht nur anlässlich der gemeinsamen Tagungen zu tun hatte.

Ihnen allen alles Gute und – bleiben Sie gesund!

Es grüßt Sie

Irmgard Berger-Orsag

Troisdorf, den 09.09.2015

E-Mail berger-orsag@t-online.de

Tel. 02241/408780