Ein Buch, von dem man mehr als nur den Titel lesen sollte:

Murks im Mund

31. März 2015

Das Buch “Murks im Mund” der Düsseldorfer Medizinjournalistin Tanja Wolf kann als Ratgeber für Patienten empfohlen werden. Nach dem ersten Schreck über die Dramatik und Alarmrhetorik am Beginn war ich sehr angetan von der Sorgfalt der Recherche und der für Laien gut lesbaren Darstellung. In einfachen Worten wird beschrieben, welche Problembereiche von Übertherapie, Maßlosigkeit, Schlamperei, schlechter und falscher Beratung und in einigen Fällen sogar Untertherapie es gibt. Nach den Problemdarstellungen wird der Leser auch mit Vorsichtsmaßregeln und Vorschlägen für Beurteilungskategorien versorgt.

Allein die Schaffung von Problembewusstsein ist verdienstvoll. Hier ist allerdings besonders hervorzuheben, dass nach dem “lauten” Anfangsteil – anders als sonst beim allgemeinen Zahnärzte-Bashing – die Probleme konkret im Einzelnen aufgezeigt und beschrieben werden.

Dem Buch ist zu wünschen, dass es nicht nur von Patienten gelesen wird, sondern auch von Kollegen und Gesundheitspolitikern. Es ergibt sich Diskussions- und wohl auch Handlungsbedarf.

Dr. Celina Schätze, Berlin

Das Buch ist 2014 im Riva Verlag München erschienen, 224 Seiten., 19,99 Euro,
ISBN Print 978-3-86883-364-5

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