Fw: Re: Review zur Bonderdegradation, JDR 12/2014

17. Oktober 2015
LiLi,
 
die Tatsache, dass die Composite-Füllung mehr denn je zum Standard wird, wird den jüngeren unter Ihnen/Euch noch etliche Zores bereiten.
Deshalb leite ich einen Thread aus der 'zahnmed'-group ungekürzt weiter. Den wichtigen Link für die Eiligen hier noch einmal extra:
 
 
BTW: weil ich für die Weiterleitung nicht um Erlaubnis gebeten habe, werden die vorkommenden Klarnamen anonymisiert.
Gruß

Kai Müller

 

 

Gesendet: Donnerstag, 15. Oktober 2015 um 11:21 Uhr
Von: NN
An: NN

Betreff: Re: Review zur Bonderdegradation, JDR 12/2014

Hallo Herr NN,

schönen Dank! Wer das Journal of Dental Research nicht kennt: Es ist die meistzitierte zahnmedizinische Zeitschrift.

Den Review, s. u., sollte jeder gelesen haben, der Composite verarbeitet. Zum einen geht er ins Detail der Bonderdegradation, zum anderen scheut er sich nicht vor glasklaren Ansagen:

"After nearly 6 decades of research, dental composite continue to show limited clincial service as a result of decay or fracture (…)."

Und aufgrund der doppelt so hohen Ausfallrate von Composite im Vergleich zu Amalgam schreiben die Autoren, daß das zu unnötigen Behandlungen, komplexen Restaurationen, mehr Endodontie und am Ende zu mehr Zahnverlust führen wird.

Das wußte Motsch schon vor 30 Jahren – und das kann seit langem jeder Kliniker wissen, der die Augen offen hält und Gelegenheit hat, Patienten länger zu betreuen (was an Uni-Kliniken schwierig sein bzw. aufgrund des wenig repräsentativen Klientels dort zu falschen Schlüssel führen mag.)

Aufgrund der hydrolytischen und bakteriellen Bonderdegradation kommt es zu bakteriellem Leakage. Vor diesem Hintergrund kann ich überhaupt nicht verstehen, daß Endodontisten Composite für Füllungen mit Dentinrändern wählen. Um mit meinem Papa zu reden: Mit den Händen baut er`s auf, mit dem Arsch reißt er`s wieder ein.

Grüße

NN

At 12.10.2015 15:00 NN wrote:

> Hallo Herr NN,

> die PDF Datei zu Ihrem Abstract gibt es hier:
> http://www.researchgate.net/profile/Paulette_Spencer2/publication/264811684_Proteins_Pathogens_and_Failure_at_the_CompositeTooth_Interface/links/54b03ad30cf28ebe92de8cf2.pdf

> War ganz einfach mit google scholar zu finden. Ich suche kaum noch in
> Medline, weil a) nicht genug Ergebnisse und b) werden vorhandene
> Volltexte öfter mal nicht angezeigt.

> Viele Grüße
> NN

> 2015-10-11 11:46 GMT+02:00 NN:

> Hat da jemand Zugriff?

> Danke!

> NN.

> Suchstrategie:
> http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=dentine+adhesive+%28deterioration+OR+corrosion+OR+dissolution+OR+metallproteinase*%29++review
> Schon der 1. Treffer scheint sehr lesenswert:
> Spencer P, Ye Q, Misra A, Goncalves SEP, Laurence JS. Proteins,
> pathogens, and failure at the composite-tooth interface. J Dent Res
> [Internet]. 2014 Dec;93(12):1243–9. Available from:
> http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25190266
> Abstract
> In the United States, composites accounted for nearly 70% of the
> 173.2 million composite and amalgam restorations placed in 2006
> (Kingman et al., 2012), and it is likely that the use of composite
> will continue to increase as dentists phase out dental amalgam. This
> trend is not, however, without consequences. The failure rate of
> composite restorations is double that of amalgam (Ferracane, 2013).
> Composite restorations accumulate more biofilm, experience more
> secondary decay, and require more frequent replacement. In vivo
> biodegradation of the adhesive bond at the composite-tooth interface
> is a major contributor to the cascade of events leading to
> restoration failure. (…)

> —
>NN
> ————————————

 

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